In der persischen Tradition und Vorstellung, ist das Paradies (pairi daēza) Garten oder allgemeiner formuliert, ein eingehegtes Gelände, was ein Landschafts- oder Tierpark sein kann. Diese Vorstellung weist auf die jüdische Mythologie des Paradieses als Garten Eden zurück, in dem die Menschheit bis zum biblischen Sündenfall (Adam und Eva, die einen Paradiesapfel vom Baum der Erkenntnis essen) gelebt hat.

Paradiesische Zustände sind also Zustände, die von Reichtum, Fülle, dem Versprechen der Sorgenfreiheit geprägt sind, dies jedoch zum Preis der Erkenntnislosigkeit, dem Unwissen, der Dummheit.

Das Paradies ist allerdings auch ein (geistiger) Zufluchtsort, an dem man dem Ärger und Unbill der Welt entfliehen kann – zumindest zeitweise – um sich dort zu erholen, Kraft zu finden, Energie zu tanken.

Für manche Menschen gibt es ein solches, irdisches Paradies in Wirklichkeit, manche tragen es als Wunsch in sich, malen es sich aus und manche realisieren es sich Stück für Stück. Oftmals tatsächlich als Garten, in dem viele unterschiedliche Pflanzen zu Hause sind oder als Teppich, was vor allem in der persischen Tradition eine große Rolle spielt (man denke nur an den großartigen Gartenteppich aus dem Nord-Westiran, der auf der Documenta12 (2007 in Kassel) ausgestellt war).

Der Name des Projekts – PARA_DEIS* – verweist aber auch noch auf etwas Anderes, nämlich die Paradeiser, wie Tomaten in Österreich genannt werden. In diesem Sinne ist das Projekt auch konkret dem Gemüse bzw. dem Gemüseanbau gewidmet, für das der Paradeis stellvertretend stehen soll.

Und da die Vorstellung des Paradieses in unsere kulturelle DNA eingeschrieben ist und dies sogar interspirituell im jüdischen, christlichen und islamischen Glauben, es sich also um ein imaginäres oder immaterielles Erbe handelt, soll im Rahmen des Projekts dieses Erbe dazu dienen, ein materielles Erbe zu schützen und kultivieren, nämlich das Saatgut, welches man braucht um einen Garten zu gründen und über Generationen zu betreiben.

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PARA_DEIS* wird vom Poduktionskollektiv Wien unter der Leitung von Karsten [Karl] Michael Drohsel und Gaia Pilia (Assistenz) durchgeführt.

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